Der neue Bank-Boss

WIEN. Mit Stichtag 1. Mai 2019 hat Wilhelm Celeda (54) seine neue Führungsposition als CEO der Kathrein Privatbank übernommen. In fast 25 Jahren bei der Raiffeisen Centrobank (RCB), davon seit 2015 als CEO, hatte sich Celeda ein umfangreiches Wissen im Bereich der Vermögensverwaltung angeeignet.

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Wie unter seiner Führung die vor Kurzem definierte Strategie umgesetzt werden soll, die Kathrein als die Privatbank der Raiffeisen Bankengruppe Österreich zu etablieren, darüber sprach Celeda im Exklusivinterview mit Paul Christian Jezek.

TL: Herr Celeda, Sie haben per 1. Mai die Position des CEO der Kathrein Privatbank übernommen – womit befasst sich die Kathrein Privatbank, wie sieht der Status quo aus?

Kathrein stand immer schon für umfassendes und persönliches Service für unsere Kunden – von einem sorgsamen Vermögensaufbau für Generationen, über Finanzierungen aller Art wie Lombardierung (= Verpfändung bzw. Beleihung beweglicher Sachen), Immobilien, Kunst und anderes, bis hin zum umfangreichen Thema von Nachfolgelösungen. Im Status quo wird Kathrein mehrheitlich als Spezialist für eine eigene und sehr professionelle Vermögensverwaltung und als der Profi für Stiftungsfragen und unternehmerische Lösungen wahrgenommen.

TL: Was möchten Sie nach den berühmten ersten 100 Tagen in der Kathrein Privatbank bewegt haben und wie sehen Ihre mittel- und langfristigen Pläne aus?

Es gibt eine klar definierte Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre: Einerseits wollen wir uns als ‚Die Privatbank‘ innerhalb Raiffeisen etablieren und damit noch stärker das sehr große Netzwerk der RBI bedienen, indem wir den Charakter der Kathrein als flexible Privatbank in Kombination mit der Sicherheit einer internationalen Bankengruppe mehr in den Vordergrund stellen.
Andererseits wollen wir innerhalb Österreichs den individuellen Servicecharakter auf Basis unserer umfangreichen Produktpalette noch deutlicher betonen und damit die Kathrein auch in der Wahrnehmung zu dem zu machen, was sie ist: die beste und vertrauenswürdigste Privatbank Österreichs.

TL: Wie steht es allgemein um den Privatbanken-Markt in Österreich? Welche Trends sind wichtig, welche Bedeutung hat der Digitalisierungs-Push für das Privatbanken-Geschäft?

Ich bin sehr überzeugt, dass Private Banking, der Digitalisierung zum Trotz, oder gerade deswegen, eines der wenigen wachsenden Felder sein wird in der gesamten Bankenbranche.

Die Digitalisierung spielt für uns eine sehr große Rolle, weil wir dadurch unsere Anliegen einer größtmöglichen Transparenz in Verbindung mit ständig wachsendem Komfort für die Kunden deutlich einfacher realisieren können.

Die von Kathrein bereits angebotenen digitalen Dienstleistungen reichen derzeit vom Online-Banking bis zur Portfolioanalyse. Hier arbeiten wir laufend an Erweiterungen – vom Online-Tradingtool bis hin zu erweiterten Analysemöglichkeiten der eigenen Veranlagungen, welche als zusätzliche Servicefeatures dem Kunden zu Verfügung stehen werden. Auch Fintechs oder Robo-Advisors sehen wir nicht als Konkurrenz, sondern in diesem Teilbereich als sinnvolle Ergänzung.

TL: Was unterscheidet die Kathrein Privatbank von der Konkurrenz?

Unser Anspruch liegt darin, in allen Fragen rund um Veranlagung, Finanzierung und Family-Office als kompetenter Partner gesehen zu werden. Grundvoraussetzung dafür ist, die Bedürfnisse der Kunden bestmöglich zu kennen, denn nur dann sind wir in der Lage, die jeweils beste, maßgeschneiderte Lösung zu zeigen. Deswegen haben die persönliche Beziehung und intensive Beratung den höchsten Stellenwert für uns.
Es ist uns sehr bewusst, dass die Themen, abhängig von der jeweiligen Lebensphase unserer Kunden, durchaus unterschiedlich sein können und diese reichen eben vom sorgsamen Vermögensaufbau durch einen ausgewogenen Mix von Anleihen, Aktien, Zertifikaten, Private Equity, Immobilien oder Gold, über Finanzierungen und Belehnungen bis hin zu Nachfolgelösungen oder Stiftungen.

Ich glaube, dass dieses persönliche Service, unsere hohe fachliche Kompetenz in Kombination mit der Sicherheit und dem breiten Expertennetzwerk einer großen internationalen Bankengruppe einen wesentlichen Unterschied zu unseren Mitbewerbern ausmacht.

TL: Wie hat sich das Kundenverhalten in den vergangenen Jahren verändert, was erwarten Sie diesbezüglich für die nahe Zukunft?

Ein kommender Megatrend wird auch in der Veranlagung ganz sicher der Nachhaltigkeitsgedanke sein. Genauso wie in der Kathrein ein respektvoller und verantwortungsbewusster Umgang selbstverständlich ist, wollen viele Kunden einfach ‚sauber‘ veranlagen und sicherstellen, dass in Unternehmen investiert wird, welche sozial verantwortungsvoll und ressourcenschonend agieren.

Auch bei Kathrein stellt das Management von nachhaltigen Investments einen stark wachsenden Bereich dar und zeigt, dass verantwortungsvolle Veranlagung keine Performance-Einbußen mit sich bringt und man somit erfolgreich mit reinem Gewissen investieren kann.

Der TOP LEADER im Gespräch

Wilhelm Celeda ist seit mehr als drei Jahrzehnten im Kapitalmarkt tätig und zählt damit zu den versiertesten Experten auf diesem Gebiet in Österreich. Knapp 25 Jahre seiner beruflichen Laufbahn verbrachte er in der Raiffeisen Centrobank AG. Aufgrund seiner langjährigen Expertise wurde Wilhelm Celeda 2015 auch in den Aufsichtsrat der Wiener Börse AG sowie der CEESEG AG berufen. Seit Mai 2019 ist er Vorstandsvorsitzender der Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft.

Das sagt der Konzernchef

„Ich freue mich sehr, dass wir diese wichtige Position mit einer internen Führungskraft besetzen konnten. Die Bestellung reflektiert unser Ziel, Know-how im RBI-Konzern zu teilen und unsere Spezialisten dort einzusetzen, wo sie am meisten gebraucht werden und beitragen können.“

Johann Strobl, RBI-CEO

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