Ursula Simacek: Publizistik und Sauberkeit

Der engagierten Unternehmerin ist es gelungen, aus einem Familienbetrieb mit 70-jähriger Tradition ein Vorzeige-Unternehmen für nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln.
© Simacek
Exklusiv-Interview mit Ursula Simacek, CEO der Simacek Holding GmbH sowie der Simacek Facility Management Group GmbH.

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Die Voraussetzungen sind alles andere als einfach. 8.000 Mitarbeiter, davon in manchen Sparten bis zu 80 Prozent Nicht-Österreicher aus über 30 Nationen mit verschiedenen Sprachen, viele Mütter mit Kindern, kein zentraler Standort, ungünstige Arbeitszeiten, Niedriglohnsektor – das klingt nach einer schweren Managementaufgabe. Ist es auch. Und für Ursula Simacek die richtige Herausforderung.

Die Unternehmerin, seit 2006 an der Spitze des Unternehmens, hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert und Simacek zu einer Top-Marke in der Facility-Management-Branche entwickelt. Das Unternehmen ist in 42 Städten in Österreich, Deutschland, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei und Tschechien aktiv und betreut rund zehn Millionen Quadratmeter Fläche, von der Reinigung über Wäscheservice und Betriebsverpflegung bis zur Bewachung. Und sie hat Simacek zum Themenführer in Sachen verantwortungsvolle Unternehmensführung gemacht – und das in dieser komplexen Branche. Ihr Rezept: Über den Tellerrand schauen und keine Berührungsängste haben. „Schon als Kind wollte ich immer in den Betrieb, habe dort gespielt und meine Hausaufgaben gemacht, später hatte ich dort Ferialjobs“, erinnert sich Ursula Simacek. Während des Publizistik-Studiums absolviert sie nebenbei die Ausbildung zur Meisterin der Schädlingsbekämpfung und der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung – auch keine ganz gewöhnliche Kombination.

„Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Asset, sie entsprechend zu fördern ist daher eine Win-win-Situation“

URSULA SIMACEK

9.500 Reinigungsbetriebe gibt es in Österreich, der Kostendruck ist gewaltig. Doch Ursula Simacek will einen anderen Weg gehen. Sie kennt die Probleme ihrer Mitarbeiterinnen und weiß, das größte Handicap sind mangelnde Deutschkenntnisse. Also sollen Sprachkurse angeboten werden – aber wo und wann, wenn alle an unterschiedlichen Orten arbeiten? Gemeinsam mit ihrer CSR-Beauftragten Ina Pfneiszl entwickelt sie eine geniale Lösung: Sie fragt bei Kunden an, ob diese vor Ort Räume zur Verfügung stellen, sodass der Sprachkurs dort vor oder nach dem Dienst stattfinden kann. Die Idee schlägt ein, mittlerweile haben fast 400 Sprachausbildungen stattgefunden. „Wenn ich dann erfahre, dass sich manche Mütter dank unserer Kurse erstmals zum Elternsprechtag ihrer Kinder trauen, berührt mich das sehr“, sagt Ursula Simacek.

Doch das ist erst der Anfang: Simacek investiert in betriebliche Gesundheitsvorsorge, hilft Beschäftigten bei Behördenangelegenheiten. Es werden Diversity-Workshops und Seminare gegen Stress angeboten, ein spezielles Programm unterstützt die Integration von Menschen mit Behinderung in die Reinigungsteams. Das Ergebnis: Das Unternehmen wird für sein Engagement mit Preisen überhäuft, Ursula Simacek zur Präsidentin von respAct, der führenden Unternehmensplattform für CSR. „Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Asset, sie entsprechend zu fördern ist daher eine Win-win-Situation“, so Ursula Simacek.

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